Connect with us

Hi, what are you looking for?

Börse

Habeck-Berater schlagen umfassende Reform der Schuldenbremse vor

Berlin (dts) – Der wissenschaftliche Beirat beim Bundeswirtschaftsministerium spricht sich in einem neuen Gutachten erstmals für weitreichende Anpassungen der Schuldenbremse aus. Die Schuldenbremse in ihrer aktuellen Form enthalte „Fehlanreize“, durch die der Staat zu wenig investiere, heißt es in der Analyse, die federführend vom Beiratsvorsitzenden Eckhard Janeba erarbeitet wurde und über die das „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe) berichtet.

Demnach sei eine Neuausrichtung der Finanzpolitik nötig. Der unabhängige Beirat schlägt eine „Goldene Regel Plus“ vor: Für staatliche Konsumausgaben wie Sozialtransfers gilt weiter die Schuldenbremse. Nettoinvestitionen hingegen könnten beliebig durch Schulden finanziert werden. Zu den Nettoinvestitionen zählen alle Investitionen, die erstmalig vorgenommen werden.

Dadurch würden „Verzerrungen“ der Politik zulasten der jüngeren Generationen beseitigt. Größter Kritikpunkt an Vorschlägen dieser Art war bislang die schwierige Abgrenzung zwischen Konsumausgaben und Investitionen: Der Beirat schlägt vor, dass das Wesen der geplanten Ausgaben von einem Expertengremium oder dem Bundesrechnungshof überprüft werden. Außerdem bringen die 38 Ökonomen und Juristen „Investitionsfördergesellschaften“ ins Spiel, die parallel oder anstatt der goldenen Regel eingeführt werden könnte. Der Staat würde verpflichtet, den Gesellschaften jährlich einen festen Betrag zuzuweisen.

Die Gesellschaften reichen dieses Geld ausschließlich für Investitionen beispielsweise an Kommunen weiter. „Die Verstetigung der Zuweisungen schafft Planungssicherheit“, heißt es im Gutachten. Deutliche Worte findet der Beirat für die bisherige Finanzpolitik der Bundesregierung, die für Investitionen vor allem auf schuldenfinanzierte Sondervermögen gesetzt hat. Das Bundesverfassungsgericht hat diese Praxis kürzlich gestoppt.

Der Beirat schreibt, diese Politik sei „nicht nachaltig“ gewesen, es handle sich bloß um einen Versuch, die tatsächlichen finanziellen Bedarfe „zu verschleiern“.

Foto: Robert Habeck (Archiv), über dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Börse

Berlin (dts) – Deutschland hat die Energiekrise nach Auffassung der Ökonomin und Wirtschaftsweisen Veronika Grimm hinter sich gelassen. „Die unmittelbare Energiekrise ist vorbei“, sagte...

Börse

Im Sommer war bekannt geworden, dass Triebwerke von Pratt & Whitney Materialfehler aufweisen. MTU war an diesen Triebwerken beteiligt. Allmälich werden die Folgen sichtbar.

Börse

New York (dts) – Die US-Börsen haben am Mittwoch deutlich nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 33.665 Punkten berechnet, ein...

Börse

Frankfurt/Main (dts) – Der Dax ist am Donnerstagmorgen mit deutlichen Einbußen in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 14.690...

Nachrichten

New York (dts) – Die US-Börsen haben am Dienstag freundlich geschlossen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 33.141 Punkten berechnet, 0,6...

Börse

Berlin (dts) – Der Vorsitzende der Bundesgeschäftsführung des Mittelstandsverbandes BVMW, Christoph Ahlhaus, drängt auf eine schnellere Entbürokratisierung in Deutschland. „Das Thema Bürokratie spielt hier...

Börse

München (dts) – Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Oktober besser ausgefallen als erwartet. Der entsprechende Indexwert wurde auf 86,9 Punkten taxiert, deutlich höher als im...

Börse

Frankfurt/Main (dts) – Zum Wochenbeginn hat der Dax nach einem freundlichen Start nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.136 Punkten berechnet, ein Minus...