Berlin (dts) – Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) verlangt Reformen bei der Energiewende.
Die Interessensvertretung deutscher Stadtwerke spricht sich dafür aus, dass neue Solaranlagen, die ihren Strom nicht direkt an der Energiebörse vermarkten, keine staatliche Förderung mehr erhalten sollten, berichtet der „Spiegel“. Neue Dachanlagen seien auch ohne garantierte Einspeisevergütung wirtschaftlich, etwa in Kombination mit Batteriespeichern, argumentiert der VKU in einem Positionspapier für einen „kosteneffizienten Neustart der Energiewende“.
Der Verband spricht sich auch dafür aus, das staatliche Ausbauziel für Windräder auf See von 70 Gigawatt (GW) bis zum Jahr 2045 auf 45 bis 50 GW zu senken. Die bisherige Vorgabe sei zu hoch, da sich die Anlagen bei zu dichter Bebauung „gegenseitig den Windertrag wegnehmen“. Mit einem weniger ambitionierten Ziel könnte Deutschland beim Netzausbau mehr als 100 Milliarden Euro sparen, so der VKU.
Ein Hintergrund der Forderungen ist, dass der Stromverbrauch nicht so schnell steigt, wie die Bundesregierung zuletzt unterstellt hatte. Das liegt an der schwachen Konjunktur sowie an der zögerlichen Nachfrage nach E-Autos und Wärmepumpen. Der VKU will sein Papier nicht als Abkehr vom Klimaschutz verstanden wissen. Allerdings befinde sich die Energiewende „an einem kritischen Punkt“: Die Akzeptanz „steht und fällt mit der Kostenfrage“.
Foto: Solarzellen auf Hausdach (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
