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Dax startet am „Hexensabbat“ erneut schwach

Frankfurt/Main (dts) – Der Dax ist am Freitagmorgen schwach in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 19.770 Punkten berechnet, 1,0 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag. Dementsprechend notierten alle 40 Dax-Werte zunächst im roten Bereich.

„Die Anleger hoffen darauf, dass der Spuk der vergangenen gut 36 Stunden bald vorbei ist, aber heute ist Hexensabbat“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. „Die Volatilität ist erhöht, eine zweite Verkaufswelle kann jederzeit einsetzen. Wo der Dax heute Abend schließen wird, lässt sich aus den Positionierungen in Optionen nicht ableiten. Selbst die größten Einzelinvestoren können nicht allein Aktien bewegen, geschweige denn ganze Indizes. Am Ende des Tages sind die größten Positionierungen nur eine Facette.“

„Mit einer wieder vorsichtigeren US-Notenbank und steigenden Renditen haben die Anleger derzeit ganz andere Probleme. Die Fed hat einen überraschend starken Ausverkauf bei Aktien ausgelöst. Die Stärke des Kursrückgangs wurde dadurch begünstigt, dass die Euphorie zuvor keine Grenzen kannte. Hinzu kam, dass die Marktbreite bereits seit Monatsbeginn problematisch war und sich die Anleger auf das Zocken mit besonders spekulativen Aktien und Kryptos konzentrierten. Value-Aktien wurden seit Monatsbeginn gemieden.“

Schnäppchenjäger gebe es im Dax so kurz nach der Überraschung aus Washington nicht. Zu groß sei die Verwirrung über die zukünftige Geldpolitik. „In ihrem geldpolitischen Ausblick prognostiziert die Fed einen um 50 Basispunkte höheren Leitzins für 2025, 37 Basispunkte mehr für 2026 und 25 Basispunkte für 2027. Die Aussicht auf Zinssenkungen ist so gering, dass nicht mehr viel schiefgehen darf, sonst gibt es einen kompletten Verzicht auf eine weitere Lockerung. Das sind schlechte Nachrichten für die US-Wirtschaft, denn höhere Zinsen über einen längeren Zeitraum bedeuten eine enorme Belastung für das Wachstum. Die Aktienmärkte haben begonnen, ein niedrigeres Wachstum für 2025 einzupreisen, in dem die Fed weiterhin versuchen wird, ihr Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen.“

„Heute wird der PCE-Deflator veröffentlicht, der bevorzugte Preisindikator der Fed, da er breiter gefasst ist und auch die Reaktion der Verbraucher auf höhere Preise misst. Die Inflation hat sich zwar beruhigt, ist aber noch nicht ganz aus dem Gefahrenbereich heraus. Dies ist ein Grund zur Besorgnis und lässt den Markt vermuten, dass hohe Zinssätze für einen längeren Zeitraum notwendig sein könnten, um auch hartnäckige Messgrößen wie Mieten und Dienstleistungen abzukühlen“, sagte Stanzl.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Freitagmorgen stärker: Ein Euro kostete 1,0388 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9626 Euro zu haben.

Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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