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EnBW fordert mehr Backup-Kraftwerke

Karlsruhe (dts) – Der baden-württembergische Energieversorger EnBW ruft die Bundespolitik auf, angesichts mehrerer Dunkelflauten den Ausbau von Backup-Kraftwerken voranzutreiben. „Aus der Kernenergie sind wir ausgestiegen, Kohle schalten wir ebenfalls ab“, sagte Finanzvorstand Thomas Kusterer am Donnerstag dem Sender ntv. „Es bleiben zunehmend ältere Kraftwerke übrig.“

„Die werden aber nicht jünger, deren Effizienz und Verfügbarkeit nehmen ab.“ In der vergangenen Woche und Anfang November brach die Stromerzeugung aus Sonne und Wind in Deutschland kurzzeitig fast vollständig weg. An der Strombörse stiegen die Erzeugungspreise vorübergehend auf mehr als 900 Euro pro Megawattstunde. „Das war nur in einer Stunde so und es drohte auch kein Blackout, aber man sieht: Das System ist im Grenzbereich unterwegs“, mahnt der EnBW-Manager.

Im Zuge dessen kritisiert Kusterer den bisherigen politischen Fokus auf den Ausbau der Erneuerbaren Energien. „Die Zielsetzung ist richtig, und 80 Prozent erneuerbare Energien bis 2030 sind machbar“, sagte er. „Aber wir müssen uns über den sinnvollsten Weg dorthin unterhalten.“ Kusterer zufolge sind in den vergangenen Jahren zwei wichtige Aspekte aus dem Blick geraten, die Versorgungssicherheit und die Bezahlbarkeit. „Wenn wir den Umbau des Energiesystems nicht kosteneffizient umsetzen, verlieren wir die Akzeptanz“, sagte er weiter. „Aber ohne grundsätzliche gesellschaftliche Akzeptanz werden wir nicht erfolgreich sein.“

Die Forderung des Energieversorgers ist eindeutig: „Es ist jetzt wirklich Zeit, wasserstofffähige Gaskraftwerke zu bauen, statt den maximalen Ausbau der erneuerbaren Energien zu forcieren“, sagte Kusterer mit Blick auf weitere Dunkelflauten. „Wir als EnBW hatten vergangene Woche sämtliche verfügbare Kraftwerke am Netz, zusätzlich gab es Stromimporte aus dem Ausland. Der Markt hat genau das getan, was er tun soll. Aber die letzten Reservekraftwerke, die eingesetzt wurden, waren ineffizient und teuer.“

Foto: Wasserstoff-Behälter (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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