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Studie: Junge Frauen haben weniger Geld als gleichaltrige Männer

Berlin (dts) – Jungen Frauen steht monatlich deutlich weniger Geld zur Verfügung als gleichaltrigen Männern. Das ergab eine aktuelle Studie des Bundesverbands deutscher Banken (BdB), über welche die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben) berichten.

Während junge Frauen im Alter von 14 bis 24 Jahren nach eigenen Angaben monatlich durchschnittlich 684 Euro zur Verfügung haben, sind es bei jungen Männern 990 Euro. Abgefragt wurde das Einkommen, etwa in Form von Taschengeld, Gehältern oder sonstigen Einnahmen. Nicht berücksichtigt sind Ausgaben, etwa für Miete, Lebensmittel oder Kleidung.

Entsprechend der finanziellen Ungleichheit ist auch die Sparrate von jungen Frauen geringer als von jungen Männern. 154 Euro können Frauen im Schnitt monatlich zurücklegen, 223 Euro Männer. Auch beim Wertpapierbesitz werden die Unterschiede deutlich. 43 Prozent der jungen Männer gaben an, Wertpapiere zu besitzen, während dies nur 17 Prozent der befragten Frauen sagten.

Insgesamt investieren immer mehr junge Menschen in Wertpapiere. 31 Prozent aller Befragten im Alter von 14 bis 24 Jahren gaben an, Aktien, ETFs, Fonds oder Anleihen zu besitzen. 2018 waren es lediglich neun Prozent gewesen, vor drei Jahren 23 Prozent. Bei den 21- bis 24-Jährigen gaben sogar 43 Prozent an, Wertpapiere zu besitzen. Mehr als jeder zweite Jugendliche oder junger Erwachsene (56 Prozent) gab an, regelmäßig zu sparen, 28 Prozent sparten nach eigener Aussage hin und wieder. Im Schnitt lag die durchschnittliche Sparrate bei 193 Euro und damit 49 Euro höher als vor drei Jahren.

Wichtigster Ansprechpartner für junge Menschen, wenn es um das Thema Geld geht, sind laut der Studie die eigenen Eltern (80 Prozent), gefolgt von Freunden oder Bekannten (54 Prozent). Banken oder Sparkassen sehen nur 37 Prozent der Befragten als wichtige Gesprächspartner.

Heiner Herkenhoff, Hauptgeschäftsführer im Bundesverband deutscher Banken, mahnte angesichts der Ergebnisse Finanzbildung in den Schulen an. „Dass für drei Viertel der Jugendlichen Informationen zu Geldangelegenheiten und Finanzen wichtig oder sogar sehr wichtig sind, ist dafür eine gute Voraussetzung. Dann müssen ihnen aber auch die nötigen Informationen insbesondere durch eine fundierte Finanzbildung in den Schulen vermittelt werden“, sagte Herkenhoff den Funke-Zeitungen.

Eine „erfreuliche Entwicklung“ sei, dass immer mehr junge Menschen in Wertpapiere investieren würden. Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern bezeichnete Herkenhoff als „besorgniserregend“: „Dieses Ungleichgewicht müssen wir als Gesellschaft ins Lot bringen. Finanzbildung muss hier frühzeitig ansetzen und insbesondere durch die Schule für alle erreichbar sein, um die vorhandenen Hemmschwellen abzubauen.“

Für die Studie im Auftrag des Bundesverbands deutscher Banken befragt das Münchener Marktforschungsinstitut Kantar telefonisch 700 Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 24 Jahren im Zeitraum zwischen dem 26. August und dem 14. September. Es handelt sich um die achte Jugendstudie des Bankenverbands. Diese wird alle drei Jahre erhoben.

Foto: Drei junge Frauen in einem Park (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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