Luton (dts) – Der neue CEO der britischen Fluglinie Easyjet, Kenton Jarvis, erwartet auch rund um die Ostertage eine angespannte Lage im Luftverkehr. „Das Jahr ist bisher sehr enttäuschend verlaufen“, sagte Jarvis dem „Spiegel“.
„Es haben sich viele Verspätungsminuten angesammelt, was vor allem an den Flugsicherungen in Europa liegt.“ Easyjet wolle etwa Abfertigungszeiten optimieren, um so die Minuten wieder aufzuholen, die man durch die Flugsicherung verliere. Auch habe man Ersatzflugzeuge in der Flotte und baue Puffer ein. „All diese Investitionen zeigen aber, dass wir uns auf ein schwieriges Umfeld einstellen“, so Jarvis.
Die Gefahr für sein Unternehmen rund um eine mögliche, durch Zollkonflikte ausgelöste Weltwirtschaftskrise sieht Jarvis gelassen. „Wer bisher in die USA reisen wollte, bleibt jetzt eher in Europa. Wir sind sehr glücklich, dass wir mit Airbus ein Flugzeug aus Europa haben und auch unsere Triebwerke nicht vom amerikanischen Unternehmen Pratt & Whitney kommen“, so Jarvis.
Ähnlich wie Ryanair kann sich auch Easyjet vorstellen, rechtlich gegen renitente Fluggäste vorzugehen. „Idealerweise würde man solche Passagiere bereits davon abhalten, an Bord zu gehen. Aber das ist nicht immer möglich und unsere Crew macht einen tollen Job, um mit diesen schwierigen Passagieren umzugehen.“ Wenn das Verhalten eines Passagiers aber dazu führe, dass ein Flug umgeleitet werde und das die Fluggesellschaft viel Geld koste, schließe er nicht aus, gegen solche Passagiere auch rechtlich vorzugehen. Easyjet-Wettbewerber Ryanair hatte zuletzt eine Zivilklage über 3.000 Euro gegen einen störenden Passagier in Polen eingereicht.
Foto: Easyjet-Flugzeug (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
