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Seit 33 Jahren Exportüberschuss mit den USA

Wiesbaden (dts) – Deutschland exportiert als größte Volkswirtschaft der EU bereits seit 33 Jahren mehr Waren in die USA, als von dort importiert werden. Den letzten Importüberschuss gab es im Jahr 1991, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.

Von 1950 bis einschließlich 1967 hatte Deutschland mit den Vereinigten Staaten jedes Jahr ein Handelsdefizit. Dieses schwankte zwischen 1,9 Milliarden Euro und 0,2 Milliarden Euro.

In diesem Zeitraum lagen die USA durchgehend auf Rang 1 der wichtigsten Lieferländer von deutschen Importen. In dieser Zeitspanne hatten die Importe aus den USA tendenziell zugenommen. Lag ihr Wert in 1950 noch bei 0,9 Milliarden Euro, waren es 1967 rund 4,4 Milliarden Euro (+393,3 Prozent). Der Anteil der Importe aus den USA an den deutschen Gesamtimporten schwankte in dieser Phase zwischen 10,3 Prozent und 18,5 Prozent.

Auch die Exporte in die USA nahmen von 1950 bis 1967 zu. Lag ihr Wert 1950 noch bei 0,2 Milliarden Euro, waren es 1967 rund 4,0 Milliarden Euro (+1 727,1 Prozent). Der Anteil der Exporte in die USA an den Gesamtexporten Deutschlands schwankte in dieser Phase zwischen 5,1 Prozent und 9,2 Prozent. Dabei waren die Vereinigten Staaten niemals tiefer platziert als auf Rang 7 der wichtigsten Abnehmerländer für deutsche Exporte.

Im Jahr 1968 gab es zum ersten Mal einen deutschen Exportüberschuss (+1,0 Milliarden Euro) im Handel mit den Vereinigten Staaten, die erstmals nur noch auf Rang 2 der wichtigsten Lieferländer Deutschlands lagen. Seitdem erreichten die USA nie wieder Rang 1, fielen aber auch nie tiefer als Rang 6. Von 1972 bis zum Jahr 2024 lag der Anteil der Importe aus den USA an den Gesamtimporten stets unter zehn Prozent und schwankte zwischen 5,4 Prozent und 8,8 Prozent. Der Anteil der Exporte in die USA an den Gesamtexporten im Zeitintervall 1968 bis 2024 schwankte zwischen 5,6 Prozent und 10,9 Prozent und lässt dementsprechend wenig Unterschiede zu den Jahren von 1950 bis 1967 erkennen.

Betrachtet man den Warenverkehr mit den USA ab 1968, zeigen die Zahlen Folgendes: Zuerst kommt die Phase zwischen 1968 und 1991 mit einigermaßen moderaten Salden, die zwischen -2,1 Milliarden Euro und +14,5 Milliarden Euro lagen. 1991 gab es zum letzten Mal einen negativen Saldo (Importüberschuss) von -0,3 Milliarden Euro. Ab 1992 stiegen wiederum die Exporte in die USA tendenziell deutlich schneller als die Importe von dort. Der deutsche Exportüberschuss wurde immer größer: 2001 überschritt er erstmals die Marke von 20 Milliarden Euro, 2013 lag er zum ersten Mal über 40 Milliarden Euro und seit 2022 liegt der Saldo bereits drei Jahre in Folge über 60 Milliarden Euro. 2024 erreichte der Saldo den Rekordwert von +69,8 Milliarden Euro.

Im Jahr 2024 waren die USA nicht nur wie bereits seit 2015 das bedeutendste Abnehmerland deutscher Exporte, sondern nach neun Jahren auch erstmals wieder der wichtigste Handelspartner Deutschlands insgesamt, so das Bundesamt weiter. Damit lösten die USA die Volksrepublik China ab, die von 2016 bis 2023 auf Rang 1 der wichtigsten Handelspartner gelegen hatte. Für viele Exportgüter aus Branchen wie der Pharmaindustrie und Medizintechnik, dem Fahrzeug- sowie Maschinenbau waren die Vereinigten Staaten 2024 ein besonders bedeutender Absatzmarkt. Insgesamt gingen 10,4 Prozent aller deutschen Exporte in die USA, das war der höchste Anteil seit 2002.

Im Februar 2025 wurden aus Deutschland Waren im Wert von 14,0 Milliarden Euro in die USA exportiert (+0,9 Prozent gegenüber Februar 2024), was einen Anteil von 10,7 Prozent an den Gesamtexporten ausmachte. Damit waren die Vereinigten Staaten auch in diesem Monat das wichtigste Abnehmerland für deutsche Exporte. Gleichzeitig wurden Waren im Wert von 7,1 Milliarden Euro aus den USA importiert (-6,1 Prozent gegenüber Februar 2024), was 6,3 Prozent der deutschen Gesamtimporte entsprach. Damit erreichten die USA im Berichtsmonat Rang 3 unter den wichtigsten Lieferländern für deutsche Importe.

Foto: Industrieanlagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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