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Dax startet schwach in die Woche – KI-Dämpfer aus China

Frankfurt/Main (dts) – Der Dax ist am Montagmorgen schwach in die Handelswoche gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 21.135 Punkten berechnet, 1,2 Prozent unter dem Schlussniveau vom Vortag.

„Zum Wochenstart kommt der Dämpfer aus China für die hoch bewerteten KI-Unternehmen in den USA und sorgt zunächst auch für Minuszeichen in Frankfurt“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst bei CMC Markets. „Das chinesische Start-Up Deepseek zeigt den Open AIs dieser Welt, wie KI mit wenig Budget geht und vielleicht bald kostenfrei für alle möglich ist. Der US-Technologieindex Nasdaq fällt vorbörslich um 2,3 Prozent und läutet damit zunächst das Ende der Trump-Euphorie in New York ein.“

„Im Wochenverlauf könnte der Dax dann von der Geldpolitik und den PCE-Inflationsdaten aus den USA in eine stärkere Konsolidierung gezwungen werden. Der Index ist im Januar bereits über 1.500 Punkte gestiegen. Es stellt sich eine gewisse Rally-Müdigkeit bei den Anlegern ein. Der PCE-Bericht am Freitag könnte zum Zünglein an der Waage werden, um die geldpolitischen Erwartungen und damit auch die Aktienkurse in die eine oder andere Richtung zu verschieben.“

Denn ob eine weitere Zinssenkung der Fed komme, werde stark von den Inflationsdaten abhängen. Die Märkte hätten ihre Erwartung für die nächste (und vielleicht letzte) Zinssenkung der Fed in den vergangenen Wochen von Oktober auf Juni vorgezogen. „Es wäre nun eine herbe Enttäuschung, sollte die Kerninflation in den PCE-Daten den vor gut drei Wochen gemeldeten Rückgang nicht bestätigen. Die Fed dürfte sich dann entscheiden, die Zinsen länger höher zu belassen, um sicherzugehen, dass sich die Inflation wirklich beruhigt hat.“

„Die allgemeine konjunkturelle Schwäche und Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung bringen die Europäische Zentralbank in dieser Woche in eine gänzlich andere Lage. Von ihr versprechen sich die Investoren in diesem Jahr vier weitere Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte.“ Dabei gelte als ausgemachte Sache, dass es am Donnerstag den ersten Schritt gebe.

Donald Trump sei gerade drauf und dran, die wirtschafts- und handelspolitischen Eckpfeiler sichtbar zu verschieben und das könnte auch auf die Geldpolitik Einfluss nehmen. Es bleibe eine Debatte mit offenem Ausgang, wie die Volatilität in den geldpolitischen Erwartungen seit Weihnachten eindrucksvoll zeige. „Alles in allem könnte es eine gute Idee für Anleger sein, die geldpolitischen Hoffnungen an die beiden großen Notenbanken regelmäßig zu hinterfragen“, so Stanzl.

Die europäische Gemeinschaftswährung war am Montagmorgen etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,0474 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,9547 Euro zu haben.

Foto: Frankfurter Börse, via dts Nachrichtenagentur

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