Berlin (dts) – Dirk Jandura, Präsident des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), fordert die künftige Bundesregierung dazu auf, die Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs zu bringen.
Mit anderen Verbänden hat der BGA am Mittwoch zum Wirtschaftswarntag aufgerufen. „Unser Eindruck ist, dass die wirtschaftliche Lage in unserem Land in der öffentlichen Wahrnehmung und im Wahlkampf nicht die gebührend große Rolle spielt“, sagte Jandura der „Mediengruppe Bayern“.
Mit seinem SOS-Ruf signalisiere der BGA: „So geht es nicht weiter. Nötig ist ein Kurswechsel hin zu einer wirtschaftsfreundlicheren Politik. Wir haben steigende Insolvenzen, eine wachsende Zahl von Arbeitslosen und vermutlich das dritte Rezessionsjahr vor uns. Das Land befindet sich in einer tiefen wirtschaftlichen Krise, die aber bei vielen noch nicht angekommen ist. Deshalb haben wir uns als Unternehmer entschlossen, jetzt aufzustehen und eine Umkehr zu fordern.“
Jandura erwartet nicht, dass es zu hohen US-Zöllen kommen wird. Zu den Drohungen des neuen US-Präsidenten Donald Trump sagte der BGA-Chef: „Wir gehen davon aus, dass es nicht zu solch hohen Zöllen kommt. Ich bin kein Fan davon, sich von Drohungen zu sehr einschüchtern zu lassen. Denn in der letzten Amtszeit von Präsident Trump kam es auch nicht so schlimm wie angekündigt. Er ist ein Ankündigungsmeister und versucht, alle in Angst und Schrecken zu versetzen, um damit bessere Deals zu erzielen.“
Jandura empfiehlt, nicht wie das Kaninchen vor der Schlange zu zittern, sondern selbstbewusst aufzutreten. „Wir müssen ein aufmerksames Auge darauf haben, aber dürfen nicht in Panik verfallen, denn dann hätte Trump schon gewonnen. Besinnen wir uns auf unsere Stärken und prüfen, was wir ihm geben können, um am Ende einen guten Interessensausgleich zu erzielen.“ Der deutsche Export sei in den Jahren der Trump-Regierung trotz allem gestiegen.
Foto: Industrieanlagen (Archiv), via dts Nachrichtenagentur