Brüssel (dts) – EU-Agrarkommissar Christophe Hansen sieht noch größere Hürden für einen EU-Beitritt der Ukraine.
Grundsätzlich sei ein Beitritt erst möglich, wenn es Frieden im Land gebe, zusätzlich müsse die Ukraine auch noch einige Hausaufgaben erledigen, sagte Hansen den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Vor allem wird es für die dortigen Landwirte darum gehen, sich an unsere Produktionsstandards anzupassen.“ Sehr große Unterschiede gebe es zum Beispiel bei der Geflügelhaltung. „Bevor solche Standards sich nicht angeglichen haben, ist ein Beitritt unrealistisch“, meinte Hansen. Bis zu einem Beitritt der Ukraine werde „noch einige Zeit vergehen“.
Allerdings könne ein Beitritt geopolitisch auch ein Vorteil für die EU sein, weil sich so bislang bestehende Abhängigkeiten reduzieren ließen. Hansen nannte als Beispiel Proteinpflanzen, bei denen heute ein Viertel des EU-Verbrauchs aus Lateinamerika komme. „Wenn die Ukraine da in die Produktion einsteigen könnte, würde das der EU helfen. Aber das ist ein langer Weg und auch die Ukraine wird keinen Freibrief bekommen, also unsere Anforderung erfüllen müssen“, fügte der Kommissar hinzu.
Foto: Flagge der Ukraine (Archiv), via dts Nachrichtenagentur