Connect with us

Hi, what are you looking for?

Börse

DIW: AfD verspricht „utopische“ Milliarden-Entlastungen

Berlin (dts) – Die AfD verspricht im Entwurf ihres Wahlprogramms zur Bundestagswahl umfangreiche Steuerentlastungen. Nach Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), über die das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Sonntagausgaben) berichtet, würde davon weit überproportional das reichste Prozent der Gesellschaft profitieren.

Zudem seien viele finanzielle Wohltaten nicht gegenfinanziert oder auch nur seriös durchgerechnet. Nach Berechnungen des DIW-Forschers Stefan Bach, über die die Zeitungen berichten, verspricht die AfD in ihrem Wahlprogramm Steuerentlastungen von 182 Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht 4,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Davon gehen 37 Prozent (68 Milliarden) an die reichsten zehn Prozent, 19 Prozent (34 Milliarden) an das reichste Prozent der Gesellschaft. 45 Milliarden Euro pro Jahr gehen an die untere Hälfte der Bevölkerung.

Auch die traditionelle AfD-Forderung nach einem Familiensplitting für alle Familien käme vor allem besser- und hochverdienenden Familien zugute, bei denen der Splittingvorteil die Entlastungswirkungen von Kindergeld und Kinderfreibetrag übersteigt. Ein unbegrenztes Familiensplitting bei der Einkommensteuer würde Entlastungen von 21 Milliarden Euro pro Jahr bedeuten.

Die AfD bestreitet die Folgen des menschengemachten Klimawandels und will fossile Energien nicht einschränken. Die CO2-Bepreisung durch EU- und nationalen Emissionshandel soll abgeschafft, Energiesteuer und Stromsteuer auf EU-Mindeststeuersätze zurückgeführt werden. Das bedeutet Entlastungen von insgesamt 43 Milliarden Euro pro Jahr, die zu einem recht hohen Anteil Geringverdienern und Mittelschichten zugutekommen, da diese einen großen Anteil ihres Budgets für fossile Kraft- und Heizstoffe sowie Strom ausgeben.

DIW-Ökonom Bach kommt zu dem Schluss, dass die von der AfD versprochenen Entlastungen von 182 Milliarden Euro pro Jahr „fiskalisch utopisch sind angesichts der finanzpolitischen Herausforderungen, zumal wenn die Schuldenbremse eingehalten werden soll, selbst wenn die Entlastungen längerfristig umgesetzt werden“.

Folge seien „umfassende Einsparungen in den öffentlichen Haushalten, deutliche Kürzungen bei öffentlichen Leistungen, Sozialleistungen und Subventionen“. Das belaste „vor allem die Armen, die arbeitende Mitte, aber auch Besserverdiener“. Die AfD will den Entwurf des Wahlprogramms auf ihrem Bundesparteitag am 11. und 12. Januar in Riesa beschließen.

Foto: Abstimmung auf AfD-Parteitag (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Auch interessant

Börse

Berlin (dts) – Deutschland hat die Energiekrise nach Auffassung der Ökonomin und Wirtschaftsweisen Veronika Grimm hinter sich gelassen. „Die unmittelbare Energiekrise ist vorbei“, sagte...

Börse

Im Sommer war bekannt geworden, dass Triebwerke von Pratt & Whitney Materialfehler aufweisen. MTU war an diesen Triebwerken beteiligt. Allmälich werden die Folgen sichtbar.

Börse

New York (dts) – Die US-Börsen haben am Mittwoch deutlich nachgelassen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 33.665 Punkten berechnet, ein...

Börse

Frankfurt/Main (dts) – Der Dax ist am Donnerstagmorgen mit deutlichen Einbußen in den Handelstag gestartet. Gegen 9:30 Uhr wurde der Leitindex mit rund 14.690...

Nachrichten

New York (dts) – Die US-Börsen haben am Dienstag freundlich geschlossen. Zu Handelsende in New York wurde der Dow mit 33.141 Punkten berechnet, 0,6...

Börse

Berlin (dts) – Der Vorsitzende der Bundesgeschäftsführung des Mittelstandsverbandes BVMW, Christoph Ahlhaus, drängt auf eine schnellere Entbürokratisierung in Deutschland. „Das Thema Bürokratie spielt hier...

Börse

München (dts) – Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Oktober besser ausgefallen als erwartet. Der entsprechende Indexwert wurde auf 86,9 Punkten taxiert, deutlich höher als im...

Börse

Frankfurt/Main (dts) – Zum Wochenbeginn hat der Dax nach einem freundlichen Start nachgelassen. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 15.136 Punkten berechnet, ein Minus...