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Bargeld bleibt an der Ladenkasse vorn – Kartenzahlung legt zu

Frankfurt/Main (dts) – Der Trend zur abnehmenden Bargeldnutzung setzt sich fort. Laut einer Erhebung der Bundesbank ist die Verbreitung von bargeldlosen Bezahlverfahren im Jahr 2023 immer weiter gestiegen, wenngleich Bargeld an der Ladenkasse meistgenutztes Zahlungsmittel bleibt.

Gegenüber der Erhebung aus dem Jahr 2021 sank der Anteil der Barzahlungen von 58 Prozent auf 51 Prozent. Die Debitkarte wurde bei 27 Prozent der Bezahlvorgänge genutzt und war damit das am zweithäufigsten genutzte Zahlungsmittel, 2021 lag der Anteil bei 22 Prozent. Stark gewachsen ist zudem das sogenannte „mobile Bezahlen“, wenn auch von einem niedrigen Niveau ausgehend. Der entsprechende Anteil an den Transaktionen hat sich auf 6 Prozent verdreifacht.

Gemessen am Umsatz lag die Debitkarte mit einem Anteil von 32 Prozent der Gesamtausgaben klar auf dem ersten Platz, Bargeld folgte mit 26 Prozent an zweiter Stelle vor Überweisungen und Internetbezahlverfahren wie Paypal, Klarna oder Giropay.

Der steigende Anteil bargeldloser Zahlungsmittel an Transaktionen und Umsatz spiegelte sich in der Verschiebung der persönlichen Vorlieben zugunsten unbarer Zahlungsmittel. Bei freier Wahl des Zahlungsmittels würden 44 Prozent der Befragten am liebsten unbar zahlen, 3 Prozentpunkte mehr als zwei Jahre zuvor. Nur 28 Prozent der Befragten nannten Bargeld als bevorzugte Zahlungsmethode – ähnlich viele wie im Jahr 2021. Weitere 28 Prozent hatten keine Präferenz.

Im Vergleich zu 2021 sahen mehr Befragte den Schutz der Privatsphäre als Vorteil von Bargeld, Karten und andere bargeldlose Zahlungsmittel punkteten hingegen mit der Einfachheit und Schnelligkeit des Bezahlens. Dazu dürfte auch beigetragen haben, dass die Akzeptanz bargeldloser Zahlungsmittel im Vergleich zum Jahr 2021 weiter gestiegen ist. Bei 80 Prozent aller Zahlungen vor Ort wäre eine Bezahlung per Karte oder mit dem Smartphone möglich gewesen, 20 Prozentpunkte mehr als im Jahr 2021. Allerdings zeigt die Bundesbank-Studie auch, dass die Akzeptanz unbarer Zahlungsmittel ausbaufähig ist: Fast ein Fünftel der Befragten gab an, dass eine Zahlung mit einer Karte oder einem mobilen Zahlverfahren in einem Geschäft nicht möglich gewesen sei.

Die Akzeptanz von Bargeld in Geschäften ist gegenüber 2021 leicht gesunken, aber weiterhin auf sehr hohem Niveau: Der Anteil der Transaktionen an der Ladenkasse, bei denen eine Barzahlung laut Befragten möglich gewesen wäre, lag bei 94 Prozent, im Jahr 2021 waren es noch knapp 97 Prozent. Vor allem im Einzelhandel für den täglichen Bedarf ist Barzahlung weiterhin fast flächendeckend möglich (98 Prozent). Im Einzelhandel für längerfristige Anschaffungen, in der Gastronomie und an den Tankstellen hingegen ist die Akzeptanz mittlerweile nicht mehr vollumfänglich gegeben.

Weiteres Ergebnis der Studie: Die Menschen empfinden auch den Zugang zu Bargeld als zunehmend schwieriger. Der Anteil der Befragten, die es als „ziemlich schwierig“ oder „sehr schwierig“ erachteten, zu einem Geldautomaten oder Bankschalter zu gelangen, stieg gegenüber 2021 von 6 Prozent auf 15 Prozent. Dies war sowohl in der Stadt als auch auf dem Land feststellbar.

Der Studie zufolge wünscht sich eine Mehrheit der Befragten, Bargeld auch zukünftig nutzen zu können. Gleichzeitig gehen viele Menschen davon aus, dass die Bargeldnutzung langfristig stark sinken wird. Rund zwei Drittel der Befragten möchten Bargeld in 15 Jahren wie bisher nutzen. Fast die Hälfte der Befragten erwarteten aber, dass Bargeld dann aus dem Alltag nahezu verschwunden sein wird. Sieben Prozent gingen davon aus, dass Bargeld in 15 Jahren abgeschafft sein wird.

Die Bundesbank führt seit dem Jahr 2008 regelmäßig detaillierte Studien zur Verwendung von Zahlungsmitteln durch. Für die aktuelle Studie befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Bundesbank von Anfang September bis Ende November 2023 rund 5.700 Bürger ab 18 Jahren per Telefon. Die Befragten führten zudem ein dreitägiges Tagebuch, in dem sie ihr Zahlungsverhalten dokumentierten.

Foto: Euroscheine (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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