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Studie: Bürgergeld senkt Arbeitsanreiz

Nürnberg (dts) – Das politisch umstrittene Bürgergeld reduziert laut einer neuen Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) den Anreiz, eine Stelle anzutreten. Arbeitslose Bezieher beginnen sechs Prozent weniger Jobs als vor der Einführung, heißt es in der Untersuchung, über welche die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet.

„Das Bürgergeld hat eine richtige Grundidee, aber die Jobaufnahmen sind bisher zu schwach“, sagte IAB-Forscher Enzo Weber der Zeitung. Aufs Jahr gerechnet bleiben 30.000 Stellen erst einmal unbesetzt. Die Ergebnisse dürften die politische Diskussion anheizen.

Weber erklärt die geringere Jobaufnahme vor allem mit dem Paket an Erleichterungen, die das Bürgergeld gegenüber Hartz IV brachte. Bezieher dürfen etwa im ersten Jahr eine größere Wohnung und mehr Vermögen behalten als vorher. Der Regelsatz wurde 2023 und 2024 stärker erhöht als Löhne und Inflation. Auch die Sanktionen, wenn jemand etwa eine zumutbare Arbeit verweigert, sind milder als bei Hartz IV. Die Wirkung milderer Sanktionen zeigt sich auch an anderer Stelle. Im halben Jahr vor dem Bürgergeld waren die Kürzungen weitgehend ausgesetzt. Dies reduzierte die Jobaufnahmen um vier Prozent, so Weber.

Der Forscher schlägt Änderungen der Sozialreform vor, würde das Bürgergeld aber nicht abschaffen, wie es die Union will. „Der Ansatz ist richtig, Menschen häufiger für eine besser bezahlte Stelle zu qualifizieren, statt sie einfach in jeden erstbesten Job zu vermitteln wie oft unter Hartz IV.“ Auch eine vollständige Kürzung des Bürgergelds bei Fehlverhalten hält er für falsch.

Er würde das Bürgergeld stattdessen etwa bei der ersten Verweigerung um 30 Prozent kürzen statt wie bisher um zehn Prozent. Weber plädiert auch dafür, Jobs und Qualifizierung stärker zu verbinden, als dies bisher beim Bürgergeld geschieht. Das hätte den Vorteil, dass Arbeitslose nicht so lange weg vom Arbeitsmarkt bleiben, sondern schon mal berufstätig sind, während sie berufliche Zusatzkenntnisse erwerben.

Foto: Bundesagentur für Arbeit (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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