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Bundesbank erwartet Inflation um 2,5 Prozent – Zinssenkung offen

Frankfurt/Main (dts) – Bundesbankpräsident Joachim Nagel sagt einen weiteren Rückgang der Inflation in Deutschland vorher.

„Im Jahresdurchschnitt wird die Inflation um die zweieinhalb Prozent liegen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „2025 erreichen wir im Euroraum unsere Zielrate von zwei Prozent.“

Nagel rechnet aber nicht mit einer einheitlichen Entwicklung: „Die Energiepreise sind gesunken und bewegen sich aktuell mehr oder weniger seitwärts“, sagte er. Auch die Lebensmittelpreise stiegen nicht mehr so stark an. „Schwieriger ist der Dienstleistungssektor einschließlich der Gastronomie“, fügte er hinzu. Hier seien die Preissteigerungen noch relativ hoch. Die Urlaubspreise dürften über Ostern „tendenziell höher liegen als im Vorjahr“, prognostizierte Nagel. „Im weiteren Verlauf des Jahres dürfte aber auch der Preisanstieg bei Pauschalreisen deutlich nachlassen.“

Gleichwohl äußerte sich der Bundesbankpräsident zurückhaltend über mögliche Zinssenkungen. „Zuletzt hat die Wahrscheinlichkeit zwar zugenommen, dass wir vor der Sommerpause die Leitzinsen senken. Aber damit wir so entscheiden, müssen wir uns sicher genug sein, dass die Inflation tatsächlich weiter zügig sinkt“, sagte er. „Die Wirtschaftsdaten, die in der nächsten Zeit eingehen, spielen dafür eine besondere Rolle.“ Der Leitzins der Europäischen Zentralbank ist seit Monaten auf dem Rekordniveau von 4,5 Prozent.

Nagel sagte nach einem Rekordverlust von 21,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr auch für 2024 ein hohes Defizit der Bundesbank voraus. „Die Verluste werden in diesem Jahr nochmal hoch sein, in den kommenden Jahren dann geringer“, so der Bundesbankpräsident. „Und wenn wir dann in einigen Jahren wieder Gewinne machen, werden wir zunächst die angesammelten Verluste abbauen und anschließend unsere Risikovorsorge auffüllen.“ Das Finanzministerium werde wohl längere Zeit warten müssen, bis die Notenbank wieder Gewinne überweisen könne.

Foto: Käse im Supermarkt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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